Mittlerweile habe ich schon 390 Euro sammeln können. Das heißt, ich habe Paten für die ersten 19 Kilometer gefunden. Die neuesten Paten sind:
Letzten Sonntag hatte ich einen freien Tag und habe die Zeit genutzt, eine weitere Probewanderung mit Gepäck zu machen. Ich bin, bei herrlichstem Sonnenschein, 26 Kilometer von Abzweig Saalborn über Großkochberg nach Rudolstadt gewandert.
Die 16 Kilometer zwischen Saalborn und Großkochberg gehören zum 28,5 Kilometer langen Goethewanderweg, der von Weimar zum Schloss Kochberg führt und den Goethe angeblich in 4 Stunden zu Fuß gelaufen sein soll. Dies ist sicher eine weitere Legende mit der Goethe seine Angebetete Charlotte von Stein beeindrucken wollte. Ich bin letztes Jahr schon einmal die komplette Strecke von Weimar nach Großkochberg gelaufen und habe knapp 7 Stunden gebraucht. Ich bin sicher nicht der schnellste Läufer, aber 4 Stunden halte ich auf Grund des Höhenprofils für unmöglich.
Ich bin am Sonntag 14 Uhr in Saalborn gestartet, weil an Sonn – und Feiertagen leider die Busverbindung sehr schlecht ist und ich nicht riskieren wollte, dass ich Abends in Saalborn nicht mehr wegkomme, wenn ich mich irgendwo vertrödel.
Die Strecke führt durch abwechslungsreiche Landschaften und kleine Ortschaften. Direkt hinter Saalborn, läuft man durch einen wunderschönen Märchenwald.
Wald hinter Saalborn
Dann führt der Weg weiter über Schwarza und einer sehr schönen Kirche. Leider war diese geschlossen und ich konnte sie mir wieder nicht von innen anschauen. Ab hier machten mir meine neuen Wanderschuhe ein paar Probleme. Meine Knöchel begannen furchtbar weh zu tun. Aber das lag daran, dass die Schuhe noch nicht eingelaufen waren und dadurch das Leder noch nicht so sehr nachgab. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass es unbedingt notwendig ist seine Schuhe einzulaufen, bevor man eine längere Strecke wie den Jakobsweg wandern geht.
Kirche in Schwarza
Weiter ging es über ein paar Hügel nach Hochdorf und Neckeroda. Der Anstieg nach Hochdorf wurde mit traumhaften Feldern und einer fantastischen Aussicht belohnt. Einen Besuch wert ist auf jeden Fall das Färberdorf Neckeroda, welches von einer doppelten Wallanlage von drei Seiten umschlossen wird. In Neckeroda gibt es auch ein Färbezentrum, welches Sonntag leider geschlossen hat.
Feld zwischen Schwarza und Hochdorf
Die 4 Kilometer zwischen Neckerroda und dem Luisenturm sind leider weitestgehend asphaltierte Wald - und Feldwege. Als ich am Sonntag diese Strecke gingen hingen unheimlich viele Kirschen am Wegesrand, leider hatte ich keine Chance da ran zukommen. Normalerweise ist dieses Teilstück so gut wie nicht befahren, jedoch war am Wochenende ein Fest um den Luisenturm, so dass ich vielen Autos ausweichen musste. Oben am Luisenturm angekommen wird man mit einem schönen Ausblick in Richtung Kleinkochberg belohnt. Wenn nicht so viel Betrieb am Luisenturm ist empfehle ich euch auch auf den Turm hinaufzugehen.
Blick Richtung Kleinkochberg
Ich auf der Mauer am Luisenturm
der Luisenturm
Der Abstieg vom Luisenturm nach Großkochberg erfolgt über eine Wiese. An dieser Stelle habe ich meinen Trekkingstock vermisst, den ich leider zu Hause vergessen hatte. Es geht hier etwa 1 Kilometer einen steilen Hang hinunter. Durch das Gepäck wurden meine Knie zusätzlich belastet. In Großkochberg durchquert man den Schlosspark und kann, wenn man nicht so spät dran ist wie ich - ich war etwa 19 Uhr dort - das Schloss besichtigen, welches eine Ausstellung über Goethe und die Steins zeigt. Auch im Schlossrestaurant kann man neue Kräfte sammeln.
Schloss Kochberg
Liebhabertheater am Schloss Kochberg
Die letzten 10 Kilometer von Großkochberg nach Rudolstadt, welche Teil des Lutherwegs sind, laufe ich regelmäßig. Daher habe ich in diesem Teil nicht so wirklich Fotos gemacht. Nach Großkochberg Führt der Weg über Weitersdorf und Teichweiden nach Rudolstadt. Auch dieser Teil ist durch Feld - und Waldwege geprägt. Gegen 21 Uhr kam ich nach 7 Stunden laufen wieder zu Hause an und habe meinen Abend mit einem Kollegen bei einem Glas Wein ausklingen lassen.
Gasse in Teichweiden
Ich kann diese Strecke jedem empfehlen zu laufen. Sie ist durchweg gut markiert und man ist oft alleine. Ich habe am Sonntag außerhalb der Dörfer, nur am Luisenturm Menschen getroffen. Aber dort ist es im Normalfall auch sehr ruhig.
Es war für mich unheimlich wichtig, nochmal eine Strecke mit Gepäck zu laufen um zu testen wie schwer mein Gepäck ist und ob ich damit gut laufen kann. Viele andere Pilger wiegen genau ab, wie viel ihr Gepäck wiegt. Für mich war es wichtiger in der Praxis zu überprüfen was mein endgültiges Gepäck mit mir macht. Schon nach dieser einen Wanderung kann ich sagen, dass ich es nocheinmal geschafft habe mein Gewicht zu reduzieren. Als ich im Mai eine Woche auf dem ökumenischen Pilgerweg unterwegs war, wog mein Rucksack etwas mehr.
So das war es für heute erst einmal.
Ich werde euch nächste Woche einmal den Inhalt meines Rucksacks vorstellen.
Liebe Grüße und bis dahin
Christin
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